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Er ist uralt und sieht aus wie neu: der 400 Jahre alte Hopfenspeicher in der Altstadt von Der 400 Jahre alte Hopfenspeicher in der Altstadt von Hornburg, obwohl uralt, präsentiert sich in einem neuen Glanz. Die auffälligste Veränderung ist der blitzblanke Anstrich an der Fassade, das Ergebnis einer langjährigen Sanierung. Etwa fünf Prozent des Holzes im Gebäude wurden durch neue Materialien ersetzt.

Der giebelständige Fachwerkbau erstreckt sich über 15 Meter in der Länge und wurde im Stockwerksbau auf dem Sockelmauerwerk eines vorherigen Hornburg-Gebäudes errichtet. Die umlaufenden Außenwände wurden traditionell mit einem Abbund aus Schwellen, Ständern, Riegelketten, Streben und Andreaskreuzen errichtet.

Das Bauwerk schließt mit einem hohen Satteldach ab, das eine dreifach stehende Stuhlkonstruktion unterhalb der Kehlbalkenebene aufweist. Die Deckenbalken verlaufen von Ost nach West und ruhen in den unteren Geschossen auf Unterzügen sowie an den beiden Längswänden. Diese stützen sich wiederum auf Ständer der Fachwerkbundwände, Mauerwerksbundwände oder freistehende Ständer.

Im Rahmen des Modellprojekts für eine ressourcenschonende, substanzschonende, denkmalgerechte und nachhaltige Sanierung der Gemeinde Schladen-Werla und des Deutschen Fachwerkzentrums Quedlinburg e. V. ist eine museale Nutzung geplant.

Die Fachwerkkonstruktion des Giebels zur Straße hin wurde im Jahr 2020 umfassend instandgesetzt. Streben im Giebeldreieck wurden ausgetauscht und Schäden an bestehenden Streben wurden durch Hinzufügen von Elementen derselben Holzart, behandelt mit Leinöl und Lehm, repariert. Schäden an den strukturellen Verbindungen wurden durch das Anblatten neuer Konstruktionshölzer wiederhergestellt.

Das Ober und Zwischengeschoss des Giebels zur Straße hin zeigt aufwendige Schmuckformen wie geschwungene Streben in den Brüstungsgefachen, Knaggen unter den Stichbalken und Inschriften in den Schwellhölzern.

Das Brüstungsfeld mit den geschwungenen Streben wurde vollständig restauriert. An den Streben wurden Zapfen ergänzt und Gefügeverbindungen mit Holzdübeln verstärkt. Schadenspunkte an der Schwelle mit Inschrift wurden behutsam repariert.

Bauzeitlich wurden die Gefache mit Staken aus Weidenruten und Strohlehmputz gefüllt. Hier wurde das Flechtwerk wieder befestigt und Hohlräume mit neuem Lehmunterputz ausgeglichen.

Am Südgiebel war die bauzeitliche Kalkputzschicht mit historischem Anstrich noch erhalten und bildete die Grundlage für die Neugestaltung. Das Gefachfeld aus der Bauzeit zeigt einen roten Begleitstrich und schwarze Akzente entlang der Fachwerkkonstruktion.

In internationalen Seminaren, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Holzminden und der Technischen Universität Braunschweig unter der Leitung und Umsetzung des Deutschen Fachwerkzentrums Quedlinburg e. V., wurden barocke Fenster, Türen und Teile der Fachwerkkonstruktion restauriert. Die Bewahrung der kulturellen Gebäude in ihrer Einzigartigkeit und Authentizität wird vom Fachwerkzentrum als Bildungsauftrag für Menschen verschiedener Herkunftsländer weitergetragen.


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