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Schloss Erxleben, Joachimsbau

Historische Bauten, wie das Schloss Erxleben sind ein Zeugnis unserer Geschichte, unserer Kultur und lebendige Orte der Erinnerung. Die gewaltige Schlossanlage entstand aus einer mittelalterlichen Burganlage an der Heerstraße zwischen Magdeburg und Braunschweig Sie liegt heute im Zentrum der Gemeinde Erxleben. Diese ist wiederum eng mit der Geschichte des Schlosses Erxleben verbunden, das sich von etwa 1270 bis 1945 im Besitz der Familie von Alvensleben befand.

Im Jahre 1553 starb die Rote Linie der Alvensleben, die Erxleben in Besitz hatte, aus und die Burg ging im Erbgang auf die weiße und schwarze Linie der Familie über. Bei der Teilung erhielt die weiße Linie den 1785 abgerissenen Hauptturm im Schloss, das Haus mit der früheren Kapelle, das alte verfallene Gebäude bis an das Brauhaus, die Hälfte aller Scheunen und Ställe und den Platz zwischen beiden Mauern von der alten Quermauer bis an das Tor beim Hausmannsturm.

Die schwarze Linie bekam das neue Wohngebäude, das Brauhaus, das Gebäude über dem Tor zwischen Wohnhaus und Turm, die Hälfte der Scheunen und Ställe und den Platz mit dem Vorwerk vom Tor bis an die alte Quermauer.Nach der Teilung von 1554 hat vor allem Joachim I. von Alvensleben weitere Bauten errichtet. Hierzu gehörten u.a. der Joachimsbau im Süden der Burganlage (im Lageplan rot gekennzeichnet), der 1563 entstand und der Wirtschaftshof.

Unter Gebhard Johann II. von Alvensleben wurde das Schloss Erxleben II 1679-1682 grundlegend erneuert. Der Württembergische Oberhofmarschall Friedrich August I. v. Alvensleben (1703-1783) ließ 1782-84 das barocke Schloss Erxleben I bauen, das jetzt als Verwaltungsgebäude der Gemeinde genutzt wird. 1840 erhielt die Fassade des Schlosses Erxleben II einen zweistöckigen Balkonerker. 1905 entstand der Bibliotheksbau als Umbau einer alten Scheune mit einem Treppenturm. Hier wurde die von Joachim I. aufgebaute wertvolle Lehnsbibliothek aufgestellt. Das Schloss Erxleben II, in dem nach dem 2. Weltkrieg die Oberschule untergebracht war, steht seit einigen Jahren leer und ist teilweise akut vom Einsturz bedroht.

Der erste Schritt zum Erhalt eines solchen Kulturdenkmals muss eine effektive Sicherung der Gebäude sein, um dem systematischen Verfall Einhalt zu gebieten. Der “Startschuss” beginnt mit dem Joachimsbau, da dieser Bereich bereits großflächige Schäden in der Bausubstanz aufweist. Durch ein Gutachten eines involvierten Sachverständigenbüros wurde ein akuter Schadinsektenbefall des Bunten oder Gescheckten Nagekäfers (Xestobium rufovillosum de Geer) und des Echten Hausschwamms festgestellt. Zudem entstanden durch Schädigungen der Dacheindeckung und fehlender Dachentwässerung im Verlauf der Jahre des Leerstandes starke Feuchteschäden in den Deckenfeldern, so dass die Gefahr des Einsturzes in Teilbereichen gegeben ist. Der Ausbreitung der Schadinsekten in angrenzende Fachwerkwände bzw. in aufliegende Deckenbalken oder in der Mauerkrone eingebettete Mauerlatten kann mit Hilfe einer thermischen Behandlung Substanz schonend entgegengewirkt werden.

Instandsetzungsmaßnahmen umfassen hierbei die Dachneueindeckung und die Ertüchtigung der Entwässerung sowie wenige nötige Instandsetzungsmaßnahmen der Gefügekonstruktion in Abstimmung mit dem Holzschutzgutachter. Mittelständische, möglichst regionaler Betriebe sollen in den Prozess der Sicherungsarbeiten einbezogen werden. Die angesetzten Arbeiten sind zwingend erforderlich um erheblichen Gefährdungen entgegen zu treten.

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