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Die geplante Ressourcen schonende Restaurierung der Moschee Juma Majid und Lernort für internationale junge Menschen

Das Fachwerkzentrum in Quedlinburg mit externen Fachkollegen und die Khorezm-Mamun-Academy in Usbekistan als Projektpartner erarbeiten eine Aktionsstrategie zur Verbesserung / Aktivierung historischer Innenstädte und Lösungen von Problemen in der Erhaltung und Nutzung von Baudenkmälern. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), begleitet vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin.

Im Mittelpunkt stehen hier das Architekturdenkmal aus der Renaissancezeit »Juma Masjid« im Museumsreservat Ichan Qala in der UNESCO-Welterbestadt Chiwa und der ehemalige Adelshof der Renaissance in der Welterbestadt Quedlinburg. Dient die »Juma Masjid« noch heute dem Gebet und als Versammlungsort religiöser Feste, so diente in der Vergangenheit der repräsentative Adelshof als Wohnort oder Betriebsstätte. Beide Bauten haben durch nicht baukonforme Eingriffe in der Vergangenheit nicht nur Verluste in der historischen Substanz, sondern auch fortschreitende Schäden erlitten.

Die wissenschaftlichen und technischen Ziele des Vorhabens – hier die weiterführende wissenschaftliche, disziplinenübergreifende Erarbeitung von Forschungsergebnissen (aufbauend auf vorhandenen Dokumentationen die Erforschung der architektonischen und baukonstruktiven Besonderheiten der lokalen Bauweise und die von Witterungsverhältnissen, bauwerksspezifischer Nutzung und Bauunterhaltung abhängigen Schäden) für eine ressourcenschonende denkmalgerechte Sanierung beider Bauten – bilden den ersten wichtigen Arbeitsschritt des Projekts ab März 2023. Auf den gewonnenen Erkenntnissen werden die für den Erhalt und die Konservierung erforderlichen Restaurierungsansätze definiert.

Diese innovativen Lösungsansätze werden mit der Anwendung traditioneller handwerklicher Fertigkeiten als Instrument der energetischen, nachhaltigen und ressourcenschonenden Sanierung – die vielfach in der Praxis verloren gegangen sind – in den Seminaren jungen Menschen gelehrt.

Eine historische Säule beschreibt die hohe Baukultur des Landes Usbekistan sowie deren ressourcenschonende Restaurierung – Authentizität und Originalität bewahrend – und definiert einen wissenschaftlichen Ansatz zum Erhalt der Denkmalbauten. In der »Juma Masjid« mit historischen Säulen, Fenstern und Türen werden einzelne Bauteile / Ausstattungen, die zuvor in gemeinsamen Besprechungen aller am Bau Beteiligter ausgewählt wurden, innerhalb der Seminare restauriert.

Im ehemaligen Adelshof in Quedlinburg aus dem 16. Jahrhundert werden die Fachwerkkonstruktion und einzelne repräsentative Bauelemente restauriert.

Das Lernfeld »Oberflächengestaltung der Innen- und Außenwände und historischer Ausstattungen« vermittelt in beiden Denkmalbauten den Umgang mit ökologischen Farben, die Restaurierung originaler Malereien und das Mischen von Farben nach histori­schen Farbrezepturen mit Sumpfkalk, Quark, Pigmenten, Kasein und Leimwasser.

Ziel ist es, anhand der gebäudespezifischen Forschungsansätze an den ausgewählten Kulturdenkmälern einen global nutzbaren Werkzeugkasten mit entsprechenden Modulen von der Erforschung bis zur Restaurierung der Monumente zu entwickeln. Unterschiedliche methodische Herangehensweisen werden definiert und in den internationalen Seminaren als Bildungsprogramm weitergegeben.

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Aufmass

Verformungsgerechtes Aufmaß mit Tachymeter

konstruktive Bestandsaufnahme des Tragwerks Ulrich Thümmler, Ingenieurbüro für Historische Baukonstruktionen

Schadensaufnahme, Lydia Hahmann, Holzschutzsachverständige, C. Hennrich. (DFWZ), D. Hegholz (Dipl- Ing Architekt).

Besprechung  mit dem Vizepräsidenten d. Khorezm Mamun Akademie.