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Seminare November – Internationalen Bauorden

Internationalen Bauorden.

DE:

Das Seminar mit Student:innen des Internationalen Bauordens fand vom 02.09.2024 bis 13.09.2024 in der Stadt Gröningen, im ehemaligen Rittergut „Alte Kirchstraße 7“ statt .

Im Zuge der bauhistorischen Untersuchung durch das Fachwerkzentrum wurden im Erdgeschoss, 1. OG. und 2. OG des südlichen Trakts des Edelhofes Raumstrukturen untersucht, die vermutlich in Teilen, der Renaissancezeit, im 2. OG der frühen Barockzeit – um 1690 – entsprechen. Die Straßenseiten des Wohntraktes wurden im 19. Jh. mit einem Kalkputz, eine Steinquaderung imitierend, überzogen.

Die annähernd 1 Meter starken Außenmauern des Erdgeschosses aus Bruch- und Kalksteinmauerwerk mit Lehm- und Kalkmörtel stehen, soweit erkennbar, im Verband. An der Nord- und Westseite sind große rundbogige Fensternischen erhalten. Die Gewändekanten der Fensternischen sind mit Bruchsteinen aufgemauert, die Stürze hingegen mit Ziegel- und Schiefermauerwerk. Der westliche Erker ist im Erdgeschoss noch mit einer aus der Renaissancezeit erhaltenen Fensternische mit gefasten Gewändekanten und blattförmigen Verzierungen zu sehen. Zum dahinterliegenden kreuzgratgewölbten Raum führt eine rundbogige Tür, die ebenfalls Schmuckmotive der Renaissance – Rundstab, Kehle und dreiviertelhohen Postamenten – aufgreift.

Das ehemalige Rittergut wurde mit einem leicht vorkragendem oberem Stockwerk um 1800 erweitert oder umgebaut. Die nun wieder freigelegten Fachwerkständer im 2. Obergeschoss, teilweise in Reihe der Deckenbalken angeordnet, zapfen jeweils in eine profilierte Schwelle und Rähm. Zwei Riegelketten, unabhängig dem Höhenverlauf der Fenster, zapfen in die Ständer ein. Die Brüstungsfelder besitzen kurze Stiele in der Art der Thüringer Leiter.

Die Stockschwelle ist mit Rundstab und Kehlen profiliert. Für die Errichtung der Fachwerkkonstruktion wurde vorwiegend Nadelholz verwendet, vereinzelt wurden Eichenholzständer eingefügt. Die Ausmauerung der Gefache erfolgte mit Ziegelstein, teilweise in Zierausmauerung.

Die erste Seminar mit den internationalen Studenten des unternationalen Bauordens aus dem gesamten Bundesgebiet restaurierten Ressourcen schonend mit ihren Anleiter:innen die teilweise stark geschädigten Außenwände, Fenster und Türen des Kulturdenkmals.

Die mittelalterliche Fassade mit Veränderungen in der Renaissance / Barockzeit zeigt viele Umbauphasen. Unter Anleitung des Steinmetzmeisters und Restaurators wurden jüngere Zementputze in Teamarbeit entfernt und die historische Fassade freigelegt. Offene Fugen wurden mit einem Kalkmörtel geschlossen.

Fenster, Türen und Dielen des 19. Jahrhunderts wurden nach Abnahme jüngerer Farbschichten mit Aussetzungen in der gleichen Holzart wieder ertüchtigt. Bei einer Tür konnte eine wertvolle Bierlasur, unterschiedliche Holzarten imitierend, freigelegt werden. Die Restaurierung der Fachwerkkonstruktion der Barockzeit erfolgte mit traditionellen Gefügeverbindungen.

Eine weitere Gruppe erstellte ein verformungsgetreues Aufmaß mit Tachymeter und Laptop/Autocad.

Aufmaß

Fassade

Putze

Holz

Förderer