Erhaltung der Kulturbauten in ihrer Authentizität – ein usbekisch-deutsches Projekt

Das Fachwerkzentrum hat sich seit mehr als 20 Jahren zur Aufgabe gestellt, den Ressourcen schonenden, energieeffizienten und energetischen Umgang mit historischer Fachwerksubstanz zu fördern und hierüber umweltbewusst, nachhaltig, ökologisch Denkmäler zu schützen. Die Umsetzung dieses Anspruches geschieht über: Einsatz traditioneller Handwerkstechniken, größtmöglichen Erhalt der vorhandenen Substanz, Zweitverwendung von Baumaterialien und Einsatz ökologischer Materialien. Die energieeffiziente, Ressourcen schonende, nachhaltige Restaurierung von Kulturbauten in ihrer Individualität und Originalität verstehen wir als Forschungsauftrag für die Denkmalpflege und Bildungsauftrag für Menschen unterschiedlicher Herkunftsländer. Mit vielschichtigen Strategien wird dieser außerhalb von Hörsälen in verlassene Denkmalbauten, dann Lehr- und Lernort, verlegt. Ziel ist die Instandsetzung der Kulturgüter und ein Beitrag zur Völkerverständigung.

Die Nationen übergreifende Zusammenarbeit zwischen dem Fachwerkzentrum mit externen Fachkollegen und der Khorezm Mamun Akademie innerhalb des Projektes „Erhaltung der Kulturbauten in ihrer Authentizität – ein usbekisch-deutsches Projekt“ bietet die Möglichkeit einen global nutzbaren Werkzeugkasten zum Erhalt des kulturellen Erbes mit Modulen von der Erforschung bis zur Restaurierung der Monumente zu gestalten, unterschiedliche methodische Herangehensweisen zu definieren und in internationalen Seminaren als Bildungsprogramm weiterzugeben. Lehrorte – außerhalb von Hörsälen vermitteln Kompetenzen, die verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungsebenen über die Seminarziele hinaus schaffen. Die Ergebnisse dienen dem Erhalt, der Aus- und Weiterbildung und tragen zum Schutz unserer Umwelt und dem Erreichen der Klimaziele bei.

Lehrorte hier sind die Juma Masjid / Palast Tash Hauli im Museumsreservat Itchan Kala (UNESCO-Weltkulturerbe) der Stadt Chiwa, Anziehungsort vieler Touristen, die Usbekistan besuchen sowie der ehemalige Adelshof (Bauzeit 1566 (i)) in der Wordgasse in der Nähe des Marktplatzes der Welterbestadt Quedlinburg. Sie sind unwiederbringliche zeitgeschichtliche Zeugen, deren Erhalt eine komplexe, aber mögliche Aufgabenstellung darstellt.

Einen unschätzbaren Wert stellen die 213 Holzsäulen der Juma Masjid aus den verschiedenen Zeitepochen dar. Die ältesten Säulen aus dem 10./11. Jahrhundert sind mit Reliefs und Inschriften geschmückt, jüngere Säulen erhielten in ihrer Gestaltung geometrische Muster und Pflanzenmotive. Zur 2.500-Jahr-Feier Chiwas (1996-1997) wurde die Juma Masjid renoviert und es wurden teilweise neue Säulen eingebaut.

Bei dem Fachwerkbau der Renaissance (ein ehemaliger Adelshof) in Quedlinburg zeigen besonders die Eingangsdiele mit einer repräsentativen barocken Säule, ein bauzeitlichen Kamin sowie Wandmalereien den hohen kulturellen Wert dieses Baudenkmals. Um 1970 wurden Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, die in vielen Bereichen die hohe Fachwerkbaukunst des 16. Jahrhunderts durch Eingriffe und Verwendung nicht traditioneller Holzverbindungen in der Instandsetzung schädigten.

Dient die Juma Masjid noch heute dem Gebet und als Versammlungsort religiöser Feste, so diente der repräsentative Adelshof in der Vergangenheit als Wohnort oder Betriebsstätte. Beide Bauten haben durch nicht baukonforme Eingriffe in der Vergangenheit nicht nur Verluste in der historischen Substanz, sondern auch fortschreitende Schäden erlitten.

Projektkonsortium

Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V. in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt), Deutschland; gemeinnütziger Verein mit Aufgabenfeldern der energetischen, Ressourcen schonenden und nachhaltigen Ertüchtigung von historischen Bauten  – ein Bildungsauftrag für junge internationale Menschen

Khorezm Mamun Akademie – eine regionale Zweigstelle der Akademie der Wissenschaften der Republik Usbekistan in Chiwa-Stadt (Region Khorezm);

Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), begleitet vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin…

Projektlaufzeit: 2023 – 2024 (2 Jahre)

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Besuche und internationale Kooperation: Universitäten, UNESCO und Denkmalpflegebehörden.

Besuch von Lehrkräften und Studierenden der Urgench State University und der Karakalpak State University sowie Treffen mit Denkmalpflegebehörden und UNESCO-Vertretern zur Förderung des kulturellen Austauschs und gemeinsamer Restaurierungsprojekte.

23.09.2024 bis 04.10.2024

Wenn ein UNESCO-Weltkulturerbe zum Lern-/ Lehrort wird.

Seminare June: Urgench State University.
Hochschule: Urgench State University. Karakalpak State University.

15.06.2024 bis 28.06.2024

Wenn ein UNESCO-Weltkulturerbe zum Lern-/ Lehrort wird.

Seminare June: Urgench State University.
Hochschule: Urgench State University. Turin Polytechnic University Tashkent.

15.04.2024 bis 26.06.2024

Wenn ein UNESCO-Weltkulturerbe zum Lern-/ Lehrort wird.

Seminare April: Urgench State University.
Hochschule: Urgench State University. Turin Polytechnic University Tashkent.

18.09.2023 bis 29.09.2023

Wenn ein UNESCO-Weltkulturerbe zum Lern-/ Lehrort wird.

Seminare September: Urgench State University.
Hochschule: Urgench State University. Turin Polytechnic University Tashkent.

Unesco, Welterbestadt Chiwa / Usbekistan, “Juma Masjid”

Das Fachwerkzentrum in Quedlinburg mit externen Fachkollegen und die Khorezm-Mamun-Academy in Usbekistan als Projektpartner erarbeiten eine Aktionsstrategie zur Verbesserung / Aktivierung historischer Innenstädte und Lösungen von Problemen in der Erhaltung und Nutzung von Baudenkmälern. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), begleitet vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin.

Publikation

International Week of Innovative Ideas (INNOWEEK) in Uzbekistan | CLIENT II. (n.d.). https://bmbf-client.de/en/news/international-week-innovative-ideas-innoweek-uzbekistan

Ressourcenschonende Restaurierung der Moschee Juma Masjid mit internationalen Seminaren. (n.d.). https://www.bausubstanz.de/zeitschrift/aktuelle-ausgabe/ressourcenschonende-restaurierung-der-moschee-juma-masjid-mit-internationalen-seminaren/

Verbundprojekt: Erhaltung der Kulturbauten in ihrer Authentizität – ein usbekisch-deutsches Projekt; Teilvorhaben: Entwicklung eines globalen Werkzeugkastens mit entsprechenden Modulen von der Erforschung bis zu Restaurierung der Monumente am Beispiel der “Juma Masjid” in der UNESCO-Welterbestadt Chiwa”. (n.d.). Kooperation-international | Forschung. Wissen. Innovation. https://www.kooperation-international.de/laender/asien/asien-laender-zentralasiens/projekte-usbekistan/detail-laendereinstiegsseite/info/verbundprojekt-erhaltung-der-kulturbauten-in-ihrer-authentizitaet-ein-usbekisch-deutsches-projekt-teilvorhaben-entwicklung-eines-globalen-werkzeugkastens-mit-entsprechenden-modulen-von-der-erforschung-bis-zu-restaurierung-der-monumente-am-beispiel-der-juma-masjid-in-der-unesco-welterbestadt-chiwa